Untersucht wird, in welchem Umfang sich im Wirtschaftsdünger und in Klärschlämmen enthaltene Tenside (nicht-anionische), Polycarboxylate sowie agrarische Reinigungs- und Desinfektionsmittel in landwirtschaftlichen Böden wiederfinden, darin akkumulieren und ggffs. pflanzenkritische Konzentrationen bilden. Die Klärschlammgehalte von anaerob schwer abbaubaren nichtionischen NPEO- und kationischen DSDMAC-Tensiden haben gegenüber 1990 weiter abgenommen und damit auch die einschlägigen Bodenbelastungen. Polycarboxylate werden zwar weder im Wasser noch im Boden biologisch abgebaut, liegen aber unterhalb der Konzentrationen, ab der sie Schwermetalle remobilisieren, Mikroorganismen, Würmer oder Pflanzensamen schädigen könnten. Auch möglicherweise gefährliche Inhaltsstoffe landwirtschaftlicher Reinigungs- und Desinfektionsmittel (R+D-Mittel) gelangen kaum in kritischem Umfang auf Kulturböden. Legt man die Belastungsgrenzwerte lt. AbfKlärV zugrunde, dann gehen von den zahlreichen Einzelstoffen der R+D-Mittel, die vor allem in der Rinderhaltung eingesetzt werden (22.000 t Melkreiniger, 3.500 t Zitzentauchmittel, 1.000 t Klauenhärter) nur geringe Risiken aus. Dagegen führt Kupfersulfatlösung, die in Agrarbetrieben zur Desinfektion von Rinderklauen eingesetzt wird, zu einer nennenswerten Schwermetallbelastung der Gülle und damit des Bodens.
Bisher wenig beachtete Bodeneinträge
April 1998
Ort:
Teil-Forschungsbericht für die Biologische Bundesanstalt als Auftragnehmerin des Umweltbundesamts, UFOPLAN-No. 207 01 036
Autor:
Winfried Schwarz
Sprache:
Deutsch
Download:
Schlagwörter:
Reinigungs- und Desinfektionsmittel
nichtionische Tenside
kationische Tenside
Polycarboxylate
Klärschlamm
Bodenbelastung
Gülle
Wirtschaftsdünger
Kupfersulfat
Melkreiniger
Zitzentauchmittel.