Die deutsche Kälte-Klima-Branche hat 2016 ihren HFKW-Verbrauch weit stärker als vorgeschrieben gesenkt. Gemäß F-Gase-Verordnung musste der HFKW-Verbrauch der EU insgesamt auf 93% der Bezugsjahre 2009-2012 sinken („Phase-Down“). Es gilt der Verbrauch in GWP (CO2-Äquivalente), nicht in metrischen Tonnen. Für Deutschland hat das Statistische Bundesamt kürzlich für 2016 einen Gesamtbetrag von 14,8 Mio. t CO2-Äquivalente ermittelt. Rückwirkend für 2009 bis 2012 rechnete Öko-Recherche die in metrischen Tonnen vorliegenden Daten in CO2-Äquivalente um und kam auf 17,6 Mio. t CO2-Äquivalente Basisverbrauch. Demzufolge ist der inländische HFKW-Gesamtverbrauch bis 2016 auf 84% gesunken. Für sich genommen hat Deutschland die Vorgaben übererfüllt. Die Verwendung von HFKW-Kältemitteln fiel sogar auf 82% des Basiswerts.
Über alle drei Sektoren hinweg - stationäre Kälte- und Klimatechnik, Mobilklima und Sonstige (Aerosole, Dämmstoffe) - ist der deutsche HKFW-Verbrauch um 2,8 Mio. t CO2-Äuivalente zurückgegangen, d.h. um 16%. HFKW-Kältemittel in mobiler und stationärer Anwendung, die 80% aller HFKW ausmachen, sind sogar um 18% weniger geworden: statt 14,6 nur noch 11,9 Mio. t CO2-Äquivalente. Verbrauch umfasst Erstbefüllung, Umrüstung und Nachfüllung. Vom Phase-Down betroffen war Containerware, vorgefüllte Importprodukte sind es erst ab 2018. Die stationäre Kälte-Klimatechnik kommt auf 83% ihres Durchschnittsverbrauchs 2009-2012, Autoklima sogar auf weniger als 80%. Der Beitrag der sonstigen Branchen ist geringer; ihr Verbrauch sank nur auf 96%.
Abbildung: Deutscher Verbrauch von HFKW von 2009 bis 2016. Gemessen am Basiswert (Durchschnitt der Jahre 2009-2012) ist 2016 der Verbrauch der drei Hauptsektoren auf 84% gesunken.
Weiterlesen:
Artikel in der KK 01/2018: http://oekorecherche.de/de/deutschland-erfolgreich-beim-phase-down-hfkw-verbrauch-auf-84-prozent-gesenkt