Die weltweite Reduzierung der klimaschädlichen Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW) ist vereinbart: Die Vertragsstaaten des Montrealer Protokolls, dazu zählen alle 197 Staaten der Vereinten Nationen, haben sich am vergangenen Wochenende in Kigali/Ruanda auf eine schrittweise Verringerung von Produktion und Verbrauch der HFKW geeinigt. Das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht wird dadurch zu einem effektiven Klimaabkommen.
Die neuen Vereinbarungen - das so genannte „Kigali Amendment“- beinhalten unterschiedliche Zeitpläne für stufenweise Mengenbeschränkungen von HFKW in Industrie- und Entwicklungsländern. Für Industrieländer ist eine Reduktion des HFKW-Verbrauchs um 85 Prozent bis 2036 vorgesehen, wobei der erste Reduktionsschritt für die meisten Industrieländer bereits für 2019 festgesetzt ist. Für die Entwicklungs- und Schwellenländer gelten differenzierte Reduktionspläne mit Zielen von 80 bzw. 85 Prozent für den Zeitraum von 2024 bis 2047. Bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen erhalten die Entwicklungsländer zusätzliche finanzielle Unterstützungen über den Multilateralen Fonds des Montrealer Protokolls.
Reduzierungen des globalen HFKW-Verbrauchs wurden seit 2009 im Rahmen des Montrealer Protokolls diskutiert. Schon 2015 beschloss die EU, die HFKW-Verkaufsmengen schrittweise zu reduzieren, um so die Umstellung auf klimafreundliche Alternativen einzuleiten (EU F-Gase-Verordnung 517/2014).
Experten der Öko-Recherche waren seit Jahren an Analysen, Berechnungen und Verhandlungen für ein internationales HFKW-Abkommen beteiligt. Auch viele Regelungen der EU F-Gase-Verordnung wurden unter Mitwirkung unseres Teams entwickelt.