Nachwort von Wolfgang Lohbeck, Greenpeace
Wenn selbst bei rückläufiger stratosphärischer Chlorbelastung der Ozonverlust durch den Klimawandel noch weiterwachsen kann und damit zugleich neue Hautkrebsfälle und andere Strahlungsschäden um Jahrzehnte länger anhalten als vorhergesagt, ergibt sich für die Umweltpolitik zwangsläufig der Schluß: Wer die Ozonschicht regenerieren will, muß nicht nur das FCKW- und Halon-Verbot konsequent umsetzen, sondern muß sich auch intensiver um den Treibhauseffekt kümmern. Speziell gilt: Wer FCKW ersetzt, sollte dabei solche Stoffe vermeiden, die ein hohes Erwärmungspotential haben und daher in großem Maße zum Treibhauseffekt beitragen.
Die "schwarze" Entsorgung von FCKW und Halonen durch Ablassen in die Luft ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein schweres und strafbares Umweltvergehen.
Die von der Chemischen Industrie seit 1990 als FCKW-Ersatzstoffe angebotenen HFKW weisen ein sehr hohes Erwärmungspotential auf und sind 1997 in das Kyoto-Protokoll der kritischen Treibhausgase aufgenommen worden. Für nahezu alle HFKW-Anwendungen gibt es bereits heute oder in naher Zukunft Ersatzstoffe oder -verfahren. Mittelfristig ist daher ein HFKW-Verbot (mit Ausnahmeregelungen) folgerichtig. HFKW, insbesondere der HFKW-134a, sind bestenfalls kurzfristige Zwischenlösungen, solange ozonschicht- und klimaneutrale Mittel noch nicht überall verfügbar sind. Große HFKW-Mengen würden durch die Erfüllung nachfolgender Forderungen eingespart, die sich am fortgeschrittenen Stand der Technik orientieren: